
Nein, das ist tatsächlich nicht aus einem Handbuch zur Inneren Führung oder einem Politiklexikon abgeschrieben, sondern entstammt der jahrtausendealten Überlieferung des Alten Testaments. Schon damals war offensichtlich den weisen und besonnenen Menschen klar, dass ein Volk – wir können es durchaus synonym für jede Gruppe von Menschen nehmen – einer geordneten Führung bedarf, um komplexe Aufgaben zu bewältigen. Gleichzeitig wird Führung aber auch hier schon untrennbar mit Beratung verbunden. Führen heißt Verantwortung für Entscheidungen zu übernehmen, aber eben nicht, alles alleine zu bestimmen. Trotz der unteilbaren Führungsverantwortung gilt es, sich für erfolgreiches Führen auf geeignete Berater zu stützen.
Für unsere Kirche wurde dies in der Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils durch die Bildung einer Rätestruktur für die heutige Zeit umgesetzt. Jeder Angehörige des Gottesvolks – ob geweiht oder Laie – ist dazu berufen, unsere Bischöfe in ihrer unteilbaren Führungsverantwortung mit seinem jeweiligen Wissen, seinen besonderen Fertigkeiten und seiner Lebenserfahrung zu beraten und zu unterstützen. Gerne auch hier bei uns in den Pfarrgemeinderäten an den Standorten oder im Katholikenrat.