Liebe Soldatinnen und Soldaten,

liebe Familien, liebe Angehörige und Freunde,

als Vorsitzender des Katholikenrats wünsche ich Ihnen – zusammen mit dem gesamten Vorstand – auf diesem Wege ein frohes, gesundes und glückliches Neues Jahr, verbunden mit Gottes reichem Segen für alle Tage des Jahres 2019.

Seit 1968 begeht die katholische Kirche jeweils am 1. Januar den Weltfriedenstag. Jedes Jahr wird vorab eine Botschaft des Papstes veröffentlicht, die ein ausgewähltes Themenfeld näher erörtert.

2019 ist der Titel der Botschaft „Gute Politik steht im Dienste des Friedens“. Was meint der Papst damit? Ich denke, um nur ein Argument aufzugreifen, er spricht hier die Achtung vor dem gegebenen Wort an – Verlässlichkeit!

Immer wieder höre ich, wie oft Planungen und Termine in den verschiedenen Ebenen unserer Bundeswehr – aus welchen Gründen auch immer – verändert, verschoben oder auch gestrichen werden. Wenn es dann Auswirkungen auf die Familien hat, ist dies nicht zu akzeptieren. In unserer schnelllebigen Zeit verändert sich Vieles, manche lieb gewordenen Gewohnheiten brechen plötzlich weg. Vielleicht können wir selber aber zuerst bei uns anfangen, etwas verlässlicher zu sein. Das jedenfalls wünsche ich Ihnen für 2019 von ganzem Herzen.

In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag 2019 geht es Papst Franziskus auch um das politische Engagement jedes Einzelnen von uns. Politik sei „eine der höchsten Ausdrucksformen der Nächstenliebe“ schreibt er. „Wenn der Mensch in seinen Rechten respektiert wird – wie der heilige Johannes XXIII. in seiner Enzyklika Pacem in Terris (1963) erinnerte –, hat er die Pflicht, die Rechte anderer zu achten“, heißt es im Vatikan-Kommentar zur Weltfriedensbotschaft 2019. „Wir sind daher aufgerufen, den Frieden als die gute Nachricht einer Zukunft zu verkünden, in der jeder lebende Mensch in seiner Würde und seinen Rechten berücksichtigt wird“, so der Kommentar weiter.

Im März 2019 treffen wir uns vom organisierten Laien-apostolat in einem „neuen Rhythmus“ zur Woche der Begegnung in Cloppenburg. Diesmal sind wir beim Leitenden Militärdekan Monsignore Rainer Schadt im Militärdekanat Kiel zu Gast. „Veränderungen gestalten! Schritt für Schritt neue Wege wagen“, wird der Leitgedanke sein, den der Vorstand des Katholikenrats und der Bundesvorstand der GKS gemeinsam beschlossen haben. Schon biblisch-theologisch finde ich dies höchst interessant: Wir müssen neue Wege im organisierten Laienapostolat gehen, erste Schritte sind bereits erfolgt, sonst werden wir verändert!

Ich freue mich mit dem Vorstand und gemeinsam mit der GKS auf diese Tage, auf gute Begegnungen, gute Gespräche, Geselligkeit, Austausch, Besinnung, Gottesdienste und Andachten, einem Bildungsteil und Gruppenarbeit.

Jedes Jahr veröffentlicht der Militärbischof ein „Wort des Bischofs“, das uns in besonderer Weise den Weg weist. Rückblickend schrieb er in seinem „Wort des Bischofs 2016“: „Hier geht es nicht zuerst um die Menschen, die Angst um sich oder ihr Heil haben, auch nicht um die, die zu Sklaven ihrer Traditionen geworden sind, also nicht zuerst um die Sachverwalter unserer Gewohnheiten, sondern um die, die mit aller Offenheit zu Gott beten: Bilde mein Herz nach deinem Herzen! Das Maß der Lebendigkeit unserer Seelsorge hängt genau daran. Weil Gottes- und Nächstenliebe die zwei Seiten der einen Medaille sind, werden wir als von Gott berührte Menschen so sehr bei den Menschen sein und mit ihnen leben, wie wir bei Gott sind. Die ‚Kirche der Seelsorge unter den Soldaten‘ ist eine Kirche, die betet.“

Unterschätzen wir diese Kraft des Gebets nicht, ich erfahre das im Dienstalltag immer wieder.

Bis in Cloppenburg, seien Sie gegrüßt
Ihr
Gereon Gräf, Oberstleutnant,
Vorsitzender des Katholikenrats
beim Katholischen Militärbischof

 

Dieses Grußwort wurde in der Ausgabe 01I2019 des KOMPASS: Soldat in Welt und Kirche veröffentlicht.

Bild-Quelle: © KS / Doreen Bierdel