Der Vorsitzende des Katholikenrates beim Katholischen Militärbischof für die deutsche Bundeswehr, Herr Oberstleutnant Gereon Gräf lud für die Sommersitzung 2019 ins Bistum Trier ein.
Die Agenda umfasste im Wesentlichen folgende Punkte:
- Rückblick und Auswertung der im März stattgefundenen 58. Woche der Begegnung
- Ausblick auf die 59. Tage der Begegnung 2020 in Untermarchtal
- Inhaltliche Gestaltung
- Leitgedanke
- Beschlüsse
- Bildungsteil
- Wahlen
- Berichte aus den Gremien ZdK, GKS, Verwaltungsrat, KAS, Stiftungsrat Familienstiftung
- Termine des Vorstandes
Neben der eigentlichen Vorstandsarbeit rundeten eine Führung durch den Hohen Dom zu Trier durch den Herrn Weihbischof Franz Josef Gebert und eine historische Stadtführung im antiken Gewand von der Porta Nigra zum Kurfürstlichen Palais das Tagungswochenende ab.
Höhepunkt des Wochenendes war zweifelsfrei, die Gesprächsrunde mit dem Trierer Diözesanbischof Dr. Stephan Ackermann am Samstagnachmittag.
Zu Beginn begrüßte Oberstleutnant Gereon Gräf Bischof Dr. Ackermann und bedankte sich für die außerordentlich gute und ausführliche Domführung durch den Weihbischof tags zuvor. Im Anschluss stellte er die einzelnen Vorstandsmitglieder mit ihren Sachausschüssen vor und nannte jeweils markante Projekte an denen die einzelnen Sachausschüsse arbeiten.
Bischof Dr. Ackermann beschrieb danach Meilensteine seines Weges bis zu seiner heutigen Berufung als Diözesanbischof von Trier. Beispielhaft seien hier seine Tätigkeiten als Vorsitzender der Deutschen Kommission „Justitia et Pax“, der auch unser Militärgeneralvikar angehört und als der besondere Beauftragte der Bischofskonferenz für alle Fragen im Zusammenhang mit sexueller Gewalt gegen Minderjährige im kirchlichen Bereich genannt.
Bischof Dr. Ackermann hatte schon mehrmals Berührung mit der Katholischen Militärseelsorge, so hat er im Dezember 2013 eine Delegation begleitet, die das Licht von Bethlehem zu den Kontingentsoldaten nach Afghanistan gebrachte.
Auch im Flächenbistum Trier bahnen sich gravierende Änderungen in der Struktur der Pfarreien an. Dazu wurde der Umsetzungsprozess als logische Konsequenz der Diözesansynode, die von 2012 bis 2016 stattfand gestartet. Im Abschlussdokument der Synode „heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen“ ist unter Nummer 6 „EINEN NEUEN ANFANG WAGEN UND KURS HALTEN“ der neue Prozess der geistlichen Vergewisserung und einer visionären Kirchenentwicklung im Bistum Trier beschrieben. So bringt die neue Gliederung eine deutliche Verringerung der Pfarreien auf künftig 35 mit. Bischof Dr. Ackermann sieht die Pfarrei als strukturelles Organisationselement. Die Kirchengemeinde wird nach wie vor im Ort gelebt und ist mit den Nachbarn gut vernetzt. Was gemeinsam gemacht werden kann, wird künftig auch gemeinsam gemacht. Er schilderte die Problematik, dass es im Bistum Trier sehr schwierig ist, hauptamtliche Seelsorger auf Stellen in den ländlichen Raum zu bringen. Gleichzeitig betonte er die Wichtigkeit der Arbeit der engagierten Laien vor Ort in den Gemeinden und in den unterschiedlichen Gremien des Bistums.
Bischof Dr. Ackermann sieht eine tiefgreifende Änderung in der Glaubenshaltung und in der Kirchenlandschaft heute als Ursache für die nötigen Reformen. Kirche steht dieser Tag mehr in Konkurrenz zu Frieden und Wohlstand der Menschen als je zuvor. Er warf einige Fragen auf, die unter anderem zum Umdenken im Bistum Trier geführt haben:
- Was kann Kirche in diesen Zeiten des Wohlstandes und des Friedens einbringen?
- Wozu wollen wir Kirche sein?
- Was ist unser Auftrag, was ist unsere Mission?
Er betonte, dass Kirche nicht für sich selbst da ist. Global sieht er in den Katholischen Schulen, in denen weltweit Kinder unterrichtet werden einen deutlichen Mehrwert.
Auf die Initiative Maria 2.0 angesprochen, antwortete Bischof Dr. Ackermann dass er die Ungeduld verstehe, dass offene Diskussionen geführt werden müssen, er aber durchaus Sympathie dafür habe. Zum Abschluss bedankte sich Oberstleutnant Gereon Gräf bei Bischof Dr. Ackermann für die klaren Worte und die Zeit, die er mit den Vorständen des Katholikenrates verbracht hatte. Bischof Dr. Ackermann betonte, dass es ihm eine Freude war mit den Vorstandsmitgliedern eine so rege Gesprächsrunde zu führen und wünschte noch einen schönen Aufenthalt in Trier.