Der leitende Militärdekan Artur Wagner lud am 16.10.2018 zum 101. Akademiegespräch mit Offizieren aus Bundeswehrstandorten in Süddeutschland an die Katholische Akademie in Bayern ins Kardinal-Wendel Haus nach München ein.
Studienleiter Herr Stephan Höpfinger begrüßte die Gäste, darunter waren unter anderem Herr Oberstleutnant Gereon Gräf, der Vorsitzende des Katholikenrates und Herr Oberstleutnant Martin Karl Vorstandsmitglied des Katholikenrates.

Als Redner konnte die Akademie den Abt der Benediktinerabtei St. Bonifaz in München und des Priorats Andechs, Dr. Johannes Eckert gewinnen. Abt Johannes sprach zum Thema „Gehorsam als Führungsinstrument“ Impulse aus der Regel des heiligen Benedikt.

Der Begriff Gehorsam wird gerne mit blindem
Gehorsam, Kadavergehorsam in Verbindung
gebracht. Für viele bedeutet Gehorsam, willenlos
Anweisungen eines anderen umsetzen zu
müssen.

Für den heiligen Benedikt geht es beim Gehorsam
um etwas anderes. Er beginnt seine Regel
mit dem Signalwort: Obsculta – höre! Dieser
Aspekt durchzieht das ganze Werk, so dass die
Regel auch als Schule des Hörens bezeichnet
wird.

In einer Zeit, in der wir häufig unter einer Kommunikationsflut
leiden und das Hören oft genug
zu kurz kommt, gibt die Regel Benedikts wertvolle
Impulse, wie Menschen heute ihrer Führungsverantwortung
gerecht werden können.

Abt Johannes

Die anschließende Diskussion moderierte Herr Höpfinger. Zahlreiche Fragen von Offizieren aus dem Plenum versuchten einen Brückenschlag vom Gehorsam aus der Regel des heiligen Benedikt zum Gehorsam laut §11 Soldatengesetz. Aus diesen Beiträgen entstand eine rege Diskussion über Gemeinsamkeiten und Unterschiede beim Gehorsam. Das abschließende Abendessen bot noch genug Gelegenheit, das Thema weiter zu vertiefen.