Eine sozial-karitative Aktion der katholischen Soldatinnen und Soldaten.
Renovabis
Land | Ukraine |
Diözese | Patriarchalkurie der UGKK |
Projekt-Nr. | UKR 22725 |
Projekt-Titel | Förderung von psychosozialer Resilienz und Traumabewältigung in der Ukraine |
Beschlussvorschlag
Die Vollversammlung des Katholikenrats beim Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr beschließt die Aktion Nachbarschaftshilfe für den Zeitraum 2024 bis 2027.
Sie steht als sozial-karitative Aktion katholischer Soldatinnen und Soldaten unter dem Leitgedanken Nothilfe für ukrainische Binnenflüchtlinge und Kriegsopfer in der Stadt Odessa
Seit der russischen Invasion am 24.02.2022 sind in der Ukraine mehr als 11 Millionen Menschen vertrieben worden, die humanitären Bedarfe der Bevölkerung sind enorm. Ein Großteil der Menschen, die aus den umkämpften Gebieten in der Ost- und Südukraine geflohen sind, hat sich bis auf weiteres in den vergleichsweisen sicheren westukrainischen Gebieten niedergelassen. Die Preise für Wohnungsmieten steigen dort, was in Kombination mit den sonstigen erhöhten Lebenshaltungskosten wegen Unterbrechung der Produktionsketten und Treibstoffknappheit viele Menschen in existenzielle Nöte treibt. Gerade Binnenvertriebene, die im Osten und Süden der Ukraine alles zurücklassen mussten, doch auch die vulnerable ortsansässige Bevölkerung, sind zunehmend auf Soforthilfe angewiesen. Neben den ökonomischen Belastungen kämpfen immer größere Teile der Bevölkerung mit den traumatisierenden Erfahrungen des Krieges.
Grundsatzbeschlusses des Katholikenrates beim Katholischen Militärbischof mit Hilfe einer sozial- karitativen Aktion in der Katholischen Militärseelsorge, Menschen in Not Hilfe zur Selbsthilfe in christlicher Verbundenheit zu geben. Eine sozial-karitative Aktion des Katholikenrates sollte, nach Meinung des Vorstandes, folgende Punkte erfüllen:
- Setzen eines sichtbaren Zeichens für ein Engagement zur Selbsthilfe
- Einen Beitrag zur Friedens- und Freiheitsförderung sowie zur Völkerverständigung
Ein Projekt, welches durch den Katholischen Militärbischof, mit dem Aufruf zu einer Kollekte in der Katholischen Militärseelsorge zugunsten der Nachbarschaftshilfe, unterstützt werden kann.
Zum Projekt:
Lebensbedrohliche Situationen und Verlusterfahrungen betreffen mittlerweile fast alle Menschen in der Ukraine: Menschen im Süden und Osten der Ukraine erleben täglichen Beschuss, Verlust ihrer Heimat und all ihrer Besitztümer und teils Verlust von Angehörigen und Freunden. Mit anhaltender Dauer des Krieges sterben zudem täglich geschätzt zwischen 100 und 200 ukrainische Soldatinnen und Soldaten an der Front, was tiefe Wunden bei den hinterbliebenen Angehörigen hinterlässt. Besonders Kinder brauchen Unterstützung bei der Verarbeitung des Erlebten. Die existierenden Unterstützungsangebote sind jedoch äußerst limitiert und die Helfenden sind mittlerweile aufgrund der konstant hohen Belastung auch an ihre körperlichen und seelischen Belastungsgrenzen angelangt. Dies führt zu Symptomen wie Selbstisolierung, Burnout, suizidalen Tendenzen, Post- traumatischen Belastungsstörungen (PTBS) und Gewaltausbrüchen. Erfahrungen aus anderen Kriegskontexten zeigen, dass die Nicht-Bearbeitung von traumatischen Erfahrungen die Menschen daran hindert, ein aktives Leben zu führen und auf gesamtgesellschaftlicher Ebene die Chancen für den Wiederaufbau mindert.
Zielgruppen
Das Vorhaben richtet sich an drei Zielgruppen:
- Angehörige von im Krieg gefallenen Soldatinnen und Soldaten
- Kinder von aktiven oder gefallenen Soldatinnen und Soldaten
- Angestellte und Freiwillige von Hilfsorganisationen, die sich zugunsten Geflüchteter und anderer Kriegsopfer engagieren. Insgesamt werden über das Vorhaben über 1.000 Personen direkt erreicht.
Ziele
Das Projekt leistet einen Beitrag zur Stärkung der psychosozialen Resilienz von Helfenden und Angehörigen von im Krieg aktiven oder gefallenen Soldatinnen und Soldaten
Projektziel 1: Angehörige gefallener Soldatinnen und Soldaten oder Kriegs-Veteraninnen und Veteranen, die unter post-traumatischen Belastungsstörungen leiden, gehen kompetenter mit ihren Verlusterfahrungen und Traumata um.
Projektziel 2: Kinder, die aufgrund des Krieges Familienmitglieder verloren haben oder sich in prekären Lebensverhältnissen befinden, steigern ihre Resilienz im Umgang mit der Kriegssituation.